Hier werden die handgewebten Teppiche angenäht oder Tragegurte an Taschen befestigt.

Erster Tag der offenen Tür im abrakadabra

Eltern, Partner, Nachbarn und Interessierte schauten Menschen mit Suchterkrankung bei ihrem Arbeitsalltag über die Schulter

 

 

11,5 Tonnen Post wurden heuer von Jänner bis Ende Oktober vom Versandservice-Team des abrakadabra „eingesackelt“, kuvertiert und für den Postversand vorbereitet. Dazu kommen 1.316.000 Ansichts- und Geschenkskarten und 49.600 Zeitungen. Neben dem Versandservice, das nach wie vor das Hauptgeschäft des Caritas Arbeitsprojektes für Menschen mit Suchterkrankungen, ist, arbeiten die insgesamt 50 Klientinnen und Klienten besonders gerne in der Kreativwerkstatt. Dann klappert der Webstuhl, weil ein weißer, flauschiger Schafwollteppich gefertigt wird, dann wird gebohrt, gesägt, Lampenschirme, Taschen, Möbelstücke oder Schmuck produziert. 

 

„Zwei unserer Klienten sind schon seit Anfang an, also seit 17 Jahren mit dabei. Wer in der Früh zuerst da ist, bekommt einen Arbeitsplatz. Wechsel und Flexibilität sind tägliche Themen: Therapien, Krankheiten oder ein „Durchhänger“ sind die häufigsten Gründe, wieso jemand nicht kommt“, erklärt Leiterin Silvia Steiner den täglichen Ablauf. „Da zu sein, angenommen zu werden, mit dem was ich habe, was ich bin und was ich mitbringe“, das sei es was die Klientinnen und Klienten schätzten. Neben der Stabilität, der Struktur bzw. der finanziellen Entschädigung für die geleistete Arbeit. Das Alter der Klient/innen reicht von 16 bis 60 Jahre, zwei Drittel sind Männer, ein Drittel Frauen.

 

Eltern, Partner, Nachbarn & Interessierte nutzen 1. Tag der offenen Türe

Ein Vater lässt sich von seiner Tochter ihre Arbeitsabläufe erklären: Sie näht die handgewebten Teppiche ab bzw. Tragegurte an Taschen. Ihr Lieblingsstück ist eine Tasche, die aus alten Radreifenschläuchen produziert wurde. 

 

„Mich hat die soziale Kompetenz begeistert“, erzählt Vera Hafele, die gerade ein Schnupperpraktikum absolviert. „Letzte Woche hatten wir technische Schwierigkeiten am Webstuhl. Jeder der drei Klienten hatte einen guten Vorschlag. Sie haben sich gegenseitig zugehört, überlegt und in Ruhe eine Lösung gefunden, die zum Ziel geführt hat. Das hat mich sehr beeindruckt“ 

 

Für Caritasdirektor Georg Schärmer hat das abrakadabra viel mit „Verwandlung“ zu tun: „Sucht wird gerne in Verbindung gebracht mit, sich nicht unter Kontrolle zu haben, gefangen zu sein. Hier im abrakadabra verwandeln unsere Klientinnen und Klienten das täglich in Selbstwirksamkeit.“

 

Direktverkauf, Christkindlmarkt & Onlineshop

Alle Upcycling-Produkte werden aus wiederverwerteten Materialien und Resten nach Entwürfen der Klient/innen in Handarbeit gefertigt. Neben dem laufenden Verkauf in der Werkstatt ist das abrakadabra heuer mit einem Stand am Wiltener Weihnachtsmarkt (23.11. - 22.12.2015) vertreten. Anfragen für Versandservice bzw. Spezialanfertigungen unter abrakadabra.caritas@dibk.at oder 0512 588 547-14. 

 

Online-Shop