Caritas übernimmt Kapuzinerkloster in Imst

„Mit der Caritas haben wir eine kirchliche soziale Organisation gefunden, die hier in Imst unser Wirken fortführen kann. Soziale Anliegen entsprechen dem franziskanischen Geist unserer Gemeinschaft. Das ist eine optimale Lösung!“, erklärt Br. Lech Siebert, Provinzial (Ordensoberer) der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol. Ab 1. September wird die Caritas der Diözese Innsbruck das Kloster mit einem Leihvertrag nutzen. Die Kirche wird in Zukunft von der Pfarre mitbetreut.

 

„Die Caritas freut sich über das große Vertrauen und Zutrauen der Kapuziner, das Klostergebäude in Imst mit franziskanischem Geist zu füllen. Die Leihgabe eröffnet neue Möglichkeiten, die sozialen Dienste der Caritas in der Region gesammelt dort unterzubringen. Konkret sind dies die Sozialberatung, Demenzberatung, Familienhilfe, Lernbetreuung (Lerncafé). Darüber hinaus sollen ein Treffpunkt für pflegende Angehörige und ein Schulungsraum für sozial Engagierte in den Pfarren und Gemeinden im Kloster Heimat finden. Inwieweit man zusätzlich Raum für Krisenwohnplätze unterbringen kann, werden die Planungen der kommenden Monate zeigen. Das Kapuzinerkloster wird weiterhin ein fruchtbares und anziehendes Biotop in der Region darstellen“, bemerkt Georg Schärmer.

 

Obwohl er die Auflassung des Kapuzinerklosters bedauert, zeigt sich Diözesanadministrator Msgr. Mag. Jakob Bürgler erfreut, dass mit September 2016 die Caritas der Diözese Innsbruck ihrem Engagement im Tiroler Oberland mit der Übernahme des Klosters einen besonderen Schwerpunkt und eine sehr stimmige Verortung verleiht. "Der Kapuzinerorden ist ganz wesentlich mit der Sorge um benachteiligte und arme Menschen verbunden. Diese Verbindung wird nunmehr von der Caritas weitergetragen. Ich wünsche dem neuen Projekt den reichen Segen Gottes", so der Diözesanadministrator. 

 

Abschließend betonte Provinzial Br. Lech Siebert die 350 Jahre gemeinsamer Geschichte. „Im Zeichen der gegenseitigen Dankbarkeit wollen wir voneinander Abschied nehmen“. Der Grundstein für das Kloster wurde im Jahr 1679 gelegt. Bereits einige Jahre zuvor lebten Kapuziner im Hospiz bei der Kirche des Hl. Johannes in Imst. Bedeutung hatte das Kloster zuletzt durch die von 1928-1980 (mit einer Unterbrechung in der NS-Zeit) dort angesiedelte Noviziatsausbildung, die Grundausbildung der Kapuziner. Gleichzeitig mit Imst nehmen die Kapuziner im Zuge personeller und struktureller Schwerpunktsetzungen auch von Hartberg, Steiermark Abschied. Ein Abschied von Schlanders, Südtirol, wurde für September 2017 angekündigt.

 

Die gemeinsame Abschiedsfeier von Imst findet am 28. August 2016 in der Kapuzinerkirche Imst statt.