Die Jugend reiht den Wert Familie an vorderste Stelle

Was ist jungen Menschen wichtig? Eine Frage, die in Osttirol gestellt wurde (Foto: Caritas).

Ungebrochen erachten junge Leute neben Freunde und Bekannte, Ausbildung und Beruf, eine Familie zu haben als etwas für sie sehr Bedeutungsvolles. Wobei die Frage nach der Gründung einer eigenen Familie gesondert behandelt wird. Um sich Zukunftsperspektiven zu erarbeiten, sehen sich viele junge Menschen in einer schnelllebigen Zeit in erschwerter Position. Die Faktoren der hohen Flexibilität und größtmöglichen Mobilität beeinflussen die Fertilitätsrate in massiver Weise quer durch alle Bildungsniveaus. Markant verändert haben sich laut neuester Studien im Zuge des Generationenwechsels die Bedeutung einzelner Begrifflichkeiten, die leicht und schnell zu wechselseitigen Missinterpretationen führen können. In Gesprächen die jeweiligen möglichen Bedeutungen zu erörtern, kann wesentlich dabei helfen, starre Positionen zu verlassen und einander mehr Verständnis entgegen bringen zu können.

Eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Verrichtung alltäglicher Aufgaben wird ebenso als wichtiger Faktor in Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf von beiden Geschlechtern eingefordert. Die Themen Kinder, Küche und Kirche spielen laut Studie eine Rolle, werden jedoch nicht als Hauptthemen angesehen und vorgegebene Modelle werden ständig auf ihre praktische Anwendbarkeit hinterfragt. Neben den vielen Durchschnittsfamilien, in denen vieles gut funktioniere, verwies Dr. Großegger auf jene, von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch unterschiedliche Gründe mehr und mehr ausgeschlossene Menschen, die dringend die Hilfe außerhalb ihres Systems benötigen und idealerweise von Fachpersonen unterstützt werden sollten. Besonders Kinder und Jugendliche, die in diesen Systemen für ihre Entwicklung erschwerten Bedingungen ausgesetzt sind, sollten nicht allein gelassen werden.

Was die Generationenfrage in Hinblick auf Solidarität und Hilfe betrifft, so wünschen sich viele Jugendliche und junge Erwachsenen, auch bei Pflegebedürftigkeit für ihre Angehörigen in einem bestimmten Ausmaß verfügbar bleiben zu können. Dieser Wunsch kann jedoch nur realisiert werden, wenn künftig ausreichend stützende Angebote für Familien zur Verfügung stehen, um den zusätzlichen Anforderungen durch Betreuung und Pflege gerecht zu werden.

Mitveranstalter:  Handelsakademie/Handelsschule,  Erziehungsberatung des Landes
Referentin: Dr. Beate Großegger, Institut für  Jugendkulturforschung in Wien