Ein (normaler) Montag im Lerncafé Imst

Astrid Lechleitner verantwortet eines unserer insgesamt drei Lerncafés und gibt uns einen Einblick in ihren Arbeitsalltag (Foto: C. Palfrader).

 

Es ist Montag und wir treten unseren Dienst an. Einlass gewähren wir erst um 13:00 Uhr. Das eine oder andere Kind kann es schon nicht mehr erwarten und steht schon wesentlich früher vor der Türe. Die anderen sind – an einem Montag verständlich – noch nicht so motiviert und trudeln kurz vor 13:30 Uhr ein. Gerade noch pünktlich geschafft. Doch es sind auch ab und zu Kinder dabei, die erst nach 13:30 Uhr aufmarschieren und mit spannenden Geschichten aufwarten können, warum sie zu spät sind.

Jetzt können wir mit unseren Besucher/innen spielen, reden und Spaß haben. Um 14:00 Uhr sinkt die Laune kurzzeitig auf einen Tiefpunkt: Die Pflicht ruft und die Kinder „müssen“ Hausübungen machen. Einige motzen noch schnell, denn es ist sooo viel Hausübung, oder sooo schwer oder einfach nur blöd. Doch dann sind alle voll konzentriert und arbeiten fleißig. Bis ca.15:15 Uhr – da fängt die Meute an unruhig zu werden. Es wird immer wieder auf die Uhr geschielt und auch hie und da gefragt, ob die Uhr wohl richtig gehe – nicht dass wir zu lange lernen.

 

Um 15:30 Uhr verabschieden sich die ersten Kinder recht schnell. Sie wollen nach Hause, denn da wartet bereits der Computer auf sie - im besseren Fall ein Freund zum Spielen. Der Rest kann die Jause nicht mehr erwarten. Doch die muss erst zubereitet werden. Hier haben wir immer genug freiwillige Kinder, um bei der Zubereitung unserer gesunden Jause zu helfen. Zum einen, da sie dann auch mitreden können ob ein Obstsalat, Maissalat oder lieber ein Müsli oder Bananenmilch auf den Tisch kommen, aber auch, weil sie dann anschließend dem ungeliebten Abwasch entkommen können. Bei der Jause wird über Gott und die Welt geredet, Witze werden erzählt, oder auch mal Probleme diskutiert. Danach wird der Abwasch erledigt. Hier kann es schon einmal vorkommen, dass sich ein eingeteiltes Kind hinter dem Sofa versteckt, da wir Betreuer ja anscheinend nicht merken, wenn von einer Handvoll verbliebener Kinder eines fehlt. Schlussendlich helfen aber alle zusammen, denn sie wissen, dass wir dann noch Zeit haben, um zu spielen, zu basteln, oder aber in unserem wundervollen Garten herumzutoben.

 

Um 17:00 Uhr begibt sich der Großteil der noch „vorhandenen“ Kinder rasch in die Garderobe, ein schnelles Tschüss oder auch ein schönes Wochenende - wir sehen uns oft erst am nächsten Montag wieder - wird uns zugerufen und dann schnell raus aus dem Lerncafé. Meist stehen da aber noch ein oder zwei Kinder, die wir liebevoll aus dem Lerncafé schieben müssen, denn sie wollen noch länger bei uns bleiben. Nun noch schnell ein paar Sachen aufräumen, mit meiner Kollegin oder meinen Freiwilligen über die Kinder reden – wie ist der Tag gelaufen und was können wir besser machen, wo sehen wir Fortschritte. Dann machen auch wir uns auf den Weg nach Hause und ganz ehrlich, ich freue mich schon auf den nächsten Tag. Der ist wieder gleich wie der Vortag...aber doch ganz anders. 

Ich bin total froh im Lerncafé Imst mit so tollen Kindern, einer kompetenten und lieben Kollegin und engagierten Freiwilligen zu arbeiten. Meine Arbeit ist mein Hobby, aber pssst, nicht weitersagen.