Kirchenglocken läuten gegen Durst und Hunger

Bischof Hermann Glettler mit Pfarrer Herbert Traxl und Pfarrer Otto Gleinser bei der Friedensglocke im Elsass (Foto: Diözese Innsbruck).

 

In ganz Österreich und in Südtirol läuten am heutigen Freitag, 26. Juli 2019, um 15.00 Uhr, der Sterbestunde Jesu, die Kirchenglocken fünf Minuten lang. 

Bischof Hermann Glettler erinnert: „Glocken haben einen wohltuenden, tröstenden Klang, sie müssen manchmal aber auch stören. Sie wecken auf. Ihr Läuten ist ein Signal zur erhöhten Aufmerksamkeit: Unsere Welt ist im Zustand der Ungleichheit! Dem ermüdenden Zuviel unserer Wohlstandsgesellschaft steht ein lebensgefährliches Zuwenig an Nahrung, Wasser und Lebenschancen in vielen Regionen der Welt gegenüber. Glocken vermitteln auch Zuversicht: Das Leben ist stärker. Solidarität wird gelebt. Wenn sich viele bewegen lassen, den Resonanzraum ihres Herzens aufmachen, dann bekommt unsere Welt ein menschlicheres Antlitz. In jedem Fall wollen wir die Kampagne „DurstStiller“ an die große Glocke hängen.“

Tiroler Engagement in Westafrika

Weltweit verdursten und verhungern 821 Millionen Menschen. Die Caritas in Tirol engagiert sich seit 45 Jahren in der Sahelzone. Mit Hilfe vieler Tirolerinnen und Tiroler gelingt es, dieser großen Not in den Ländern Burkina Faso und Mali schrittweise entgegenzuwirken. 190 Tiefbrunnen, die ca. 100.000 Menschen über Jahre und Jahrzehnte mit Wasser versorgen, wurden bereits errichtet – und es wird weiter gebaut. Somit wird den Menschen eine Zukunft vor Ort gesichert, um sich erst gar nicht auf perspektivenlose Fluchtwege nach Europa einzulassen. Neben dem Brunnenbau werden auch Ernährungszentren und Bildungsprojekte für die Landwirtschaft sowie spezielle Frauenförderungsprogramme unterstützt. Jedes Jahr erfahren dadurch rund 90.000 Menschen Hilfe.

Caritasdirektor Georg Schärmer bittet darum, nicht müde zu werden und im Klang der Glocke den stummen Schrei unzähliger Menschen zu hören und weiterhin wirksam zu helfen.