Zehn Jahre Wipptalfonds „Caritas und wir“

V.l.n.r.: Raiba-Obmann Hubert Rauch und Caritas-Direktor Georg Schärmer bei der Scheckübergabe (Fotos: Caritas Tirol).

 

Der Wipptalfonds „Caritas und wir“ ist ein gemeinsames Projekt der Raiffeisenbank Wipptal und der Raiffeisenbank Matrei, der Gemeinden des Wipptals und der Caritas der Diözese Innsbruck. Das Hauptanliegen des Fonds ist es, Menschen, die in eine finanzielle Notlage geraten sind, nachhaltig zu helfen. Zielgruppe des Wipptalfonds sind Menschen mit Hauptwohnsitz im Wipptal. Themen, bei denen beraten und finanziell geholfen wurde, sind: Verschuldung, Abwendung von Delogierung, Krankheit, Tod eines nahen Verwandten, Behinderung, Überlastung mit Mindestpension, finanzielle Überlastung von Alleinerziehenden, Arbeitslosigkeit, finanzielle Belastung nach einer Scheidung usw.

Vorzeigeprojekt in der Region
Der Fonds wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen und ist längst ein Vorzeigeprojekt, wie Planungsverbandsobmann Bgm. Alfons Rastner betont: „Die Gründung des Wipptalfonds hat gezeigt, wie solidarisch unsere Region ist. Gemeinsam mit den Raiffeisenbanken im Wipptal und der Caritas sind wir ein Vorbild für ganz Tirol.“ So wird Menschen direkt vor Ort geholfen.

425.700 Euro für 773 Menschen
In den vergangenen zehn Jahren wurde 773 Menschen (genauer: 411 Erwachsenen und 362 Kindern) geholfen. Die Höhe der Unterstützung ist unterschiedlich, richtet sich nach den jeweiligen Umständen und reicht von kleinen Beträgen bis hin zu größeren Summen. Insgesamt wurden in zehn Jahren 425.700 Euro verwendet. So konnte Personen geholfen werden, die in Notsituationen geraten waren. Caritas-Direktor Georg Schärmer ist froh, dass hier Familien ganz konkret und unmittelbar in der Region unterstützt werden. Er lobt die Zusammenarbeit der Beteiligten: „Der Wipptalfonds ist eine erfolgreiche Partnerschaft der Gemeinden, der Raiffeisenkasse und der Caritas, die hoffentlich viele Nachahmer findet. Der Fonds schließt an die Gründungsidee der Raiffeisenfamilie an, der durch den Gemeinschaftsgedanken ein sozialer ist.“ So sieht das auch Raiba-Obmann Hubert Rauch: „Die Raiffeisenbanken sehen sich aufgrund ihres genossenschaftlichen Auftrages und der damit verbundenen Prinzipien als aktive und solidarische Mitgestalter mit Verantwortung für die Region. Wir verstehen uns in diesem Sinne auch als Kümmerer für die Wipptalerinnen und Wipptaler.“ Die Projektpartner leben in einer wirtschaftlich starken Region und wollen dort, wo trotzdem Not ist, einen sinnvollen Beitrag leisten. Der Wipptalfonds dient diesem Ziel und garantiert eine schnelle und eine unbürokratische Hilfe vor Ort.

Fallbeispiele

  • Eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern hat wegen eines Nervenzusammenbruchs ihre Arbeit verloren und kommt daher bei der Miete in Zahlungsverzug. Der Wipptalfonds „Caritas und wir“ übernimmt die Mietschulden, um die Familie vor einer Delogierung zu bewahren.
  • Ein fünfköpfige Familie ist in die Schuldenfalle getappt: es wurde ein Haus gebaut, alles durchgerechnet und kalkuliert. Dann erkrankte der Vater aber an einer Grippe und bekam einen Lungeninfarkt. Die Folgen davon waren ein langer Krankenstand, eine Kündigung und die Anhäufung von Schulden. Der Vater hat zwar wieder eine neue Anstellung gefunden, schafft es mit dem Lohn aber nicht, die angehäuften Schulden zu begleichen. Der Wipptalfonds „Caritas und wir“ übernimmt die Schulden (Arzt- und Heizrechnungen).
  • Eine alleinerziehende Mutter möchte die Ausbildung zur Altenpflegerin machen. Der Wipptalfonds „Caritas und wir“ finanziert die Kinderbetreuung, damit die Frau die Ausbildung machen kann und längerfristig auf eigenen Beinen steht.