70 Jahre von Haus zu Haus

Regionalreferentin Monika Geiger, Caritas-Direktor Georg Schärmer und Bischof Hermann Glettler beim Auftakt der diesjährigen Haussammlung (Foto: Caritas). 

 

Wenn wir die Not vernachlässigter Kinder, die Überforderung von pflegenden Angehörigen, die Belastungen von Familien in der Krise sehen; wenn Obdachlose und Kranke um Betreuung und Begleitung bitten; wenn Perspektivenlose und Ratsuchende an unsere Türen klopfen, dann entfacht das unsere Leidenschaft. Über 40 Caritasstützpunkte in Tirol bemühen sich Tag für Tag, dieser Not eine Antwort und ein Angebot zu geben. Mehr als 5.000 Menschen erfahren jährlich dadurch Rat und Hilfe. „Die Frühjahrssammlung von Haus zu Haus bildet den großen Grundstock für die Caritas-Arbeit in Tirol. Sie wird nun schon 70 Jahre lang durchgeführt. Sie ist zum Brauchtum geworden, weil es die Menschen brauchen“, so Caritas-Direktor Georg Schärmer bei der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Starts der diesjährigen Haussammlung. Über 2.000 Tirolerinnen und Tiroler sammeln vom 1. bis zum 31. März freiwillig in ihrer Freizeit und unterstützten maßgeblich die Arbeit der Caritas Tirol von der Familienhilfe, über das Angebot der Auftankwochen für pflegende Angehörige bis hin zur Katastrophenhilfe bei Hausbränden oder Naturereignissen. „Unsere Haussammler/-innen sind Laufkraftwerke der Solidarität und machen die Caritas zu einer GesmbH – Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung“, betont Schärmer. 

„Durch unser Hingehen zu den Menschen wird verdeutlicht, dass sich die Kirche nicht verbarrikadiert. Die Haussammler überbringen einen Gruß, bieten Hilfe an und bitten jene, die nicht unmittelbar unsere Unterstützung brauchen, um eine Spende. Bitte sprechen Sie auch über ihre Sorgen und Anliegen. Kirche hört zu“, appelliert Bischof Hermann Glettler, der sich auch bei allen Menschen bedankt, die mit ihrer Spende zur Linderung der Not im Land beitragen: „Jede Gabe ist wertvoll. Die vielfältigen Dienste und Hilfen der Caritas können nur aufgrund der Großzügigkeit vieler Menschen angeboten werden.“

Bei der heutigen Pressekonferenz nahm auch Regionalreferentin Monika Geiger teil. Sie ist selbst Haussammlerin und sprach über ihre Erfahrungen als Sammlerin: „Es ist nicht immer ganz einfach, von Haus zu Haus, von Tür zu Tür, zu gehen und um Geld zu bitten. Da die Haussammlung eigentlich immer in die Fastenzeit fällt, sehe ich diesen Dienst für mich als Fastenopfer.“ Auch wenn sie nicht überall willkommen sei, würden sich dennoch einige Leute bereits auf ihren Besuch freuen. „Eine Familie bedankt sich jedes Jahr bei mir, dass ich diesen Dienst für die Gesellschaft freiwillig leiste.“ Die Haussammlung sei eine gute Möglichkeit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. 

 

Alle Informationen zur diesjährigen Haussammlung finden Sie hier.