Zwei Personen halten gemeinsam einen Spendenscheck über 10.000 Euro in den Händen.

Peter Jungmann vom Bischof Stecher-Verein initiierte den Tag der Herzlichkeit. Anlässlich der Pressekonferenz überreichte er einen Scheck über 10.000 Euro an Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb zur Unterstützung der Familienhilfe. © Karin Bachmann

Tag der Herzlichkeit: Familien entlasten

Die Belastungen in Familien steigen in vielerlei Hinsicht. Es geht um finanzielle und psychische Probleme, zunehmende Konflikte und die Schwierigkeit, alle Verpflichtungen und Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Hinzu kommen noch Teuerungen bei Lebensmitteln und Energie.

Bei der heutigen Pressekonferenz im Haus der Begegnung sprachen Sozial-Landesrätin Gabriele Fischer, Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb und Bischofsvikar Jakob Bürgler über die vielfältigen Probleme, mit denen viele Familien in Tirol aktuell konfrontiert sind und was man dagegen tun kann. So möchte LRin Gabriele Fischer den Druck aus betroffenen Familien herausnehmen und für Entlastung sorgen: „Es ist wichtig, aufeinander zu achten und mit offenem Herzen aufeinander zu zugehen. In Tirol ist eine große Hilfsbereitschaft vorhanden. Wir müssen bewusst hinschauen und die Menschen, die die Angebote dringend brauchen, dazu ermuntern, diese auch anzunehmen“.

Bischofsvikar Jakob Bürgler stellt das breite Veranstaltungsangebot zum Tag der Herzlichkeit vor: „Es wird geistige Nahrung für Familien geboten. Eine der vielen Aktionen ist jene des Katholischen Familienverbandes. Der Verband lädt zum ‚Wunschkonzert in der Familie‘ ein. Es soll bewusst Zeit miteinander verbracht werden, damit die Familie als guter Lebensort spürbar wird“. Am Tag der Herzlichkeit sind viele mit an Bord, wie zum Beispiel die Tiroler Landjugend, der Blasmusikverband oder der Wirtshausverband.

Peter Jungmann vom Bischof Stecher-Verein initiierte den Tag der Herzlichkeit. Anlässlich der Pressekonferenz überreichte er einen Scheck über 10.000 Euro an Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb zur Unterstützung der Familienhilfe.

Krisenfeuerwehr für Familien in Not

Viele Familien sind aktuell an der Grenze der eigenen Möglichkeiten. Wenn dann noch ein Notfall oder gesundheitliche Probleme hinzukommen, geht ohne Hilfe von außen gar nichts mehr. In solchen Fällen akuter Überforderung brauchen Familien dringend und schnell Entlastung. Diese bietet die Familienhilfe der Caritas.

Die Familienhilfe ist flexibel und richtet sich nach den Bedürfnissen der Familie in Notsituationen oder kurzfristigen Betreuungsengpässen zum Beispiel bei einer schwierigen Schwangerschaft oder einem Unfall. Aber auch bei Krankheit und Tod. Diese Hilfe und Unterstützung von Kindern und ihren Familien ist für die Caritas besonders wichtig und ein zentraler Auftrag. Das Angebot reicht von konkreter Hilfe im Haushalt bis hin zur Kinderbetreuung.

Die Familienhilfe der Caritas Tirol existiert seit 1947. Damals war sie tirolweit verankert. Heute gibt es sie aufgrund fehlender gesetzlicher und finanzieller Voraussetzungen nur mehr im Raum Innsbruck und Umgebung sowie in Osttirol. Die Caritas möchte die Familienhilfe wieder stärken und plant aktuell weitere Standorte im Rahmen eines Pilotprojektes. Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb ist die Familienhilfe ein großes Anliegen: „Viele Tiroler Familien brauchen dringend Entlastung. Das zeigt uns unsere tägliche Arbeit. Die Familienhilfe braucht es wieder dringend in ganz Tirol flächendeckend. Deshalb bemühen wir uns sehr um die flächendeckende Wiedereinführung und befinden uns gerade mit dem Land Tirol in Verhandlungen für Pilotregionen“.

Caritas-Familienhilfe: Fallbeispiele

  1. Eine Mutter ist kurz nach der Geburt ihrer Zwillinge an Krebs erkrankt. Sie musste für einige Monate stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Um den Vater, der Vollzeit arbeiten geht, zu entlasten, kümmert sich die Familienhilfe täglich mehrere Stunden um die Zwillinge. So kann sich die Mutter auf ihre Genesung konzentrieren.
  2. Eine verzweifelte Mutter ruft bei der Familienhilfe an. Erst vor kurzem ist ihr Neugeborenes auf die Welt gekommen und sie ist mit allem überfordert. Noch am selben Tag bekommt sie Hilfe. Sie hat eine Wochenbettdepression. Die Familienhelferinnen unterstützen sie bei alltäglichen Aktivitäten, leiten sie im Umgang mit ihrem Neugeborenen bestmöglich an und stärken durch guten Zuspruch ihr Selbstbewusstsein. Zusätzlich beginnt die Mutter eine Therapie. Nach wenigen Wochen Unterstützung findet sich die Frau nun selbstständig in ihrer neuen Situation zurecht.
  3. Eine Mutter ist die Treppen hinuntergestürzt und hat nun einen Liegegips. Der Vater hat seinen kompletten Urlaub und auch den Pflegeurlaub aufgebraucht. Die Familienhelferinnen holen die Kinder vom Kindergarten und der Schule ab, bereiten ihnen ein Mittagessen zu, helfen bei den Hausaufgaben und verbringen den Nachmittag spielerisch mit den Kindern, solange die Mutter den Liegegips hat.
  4. Eine alleinerziehende Mutter ruft weinend in der Familienhilfe an. Sie lebt allein mit ihrer achtjährigen Tochter und ist plötzlich ernsthaft erkrankt. Um die Tochter vor dieser Verantwortung, die Mutter zu versorgen und die Rettung zu alarmieren, zu schützen, verbringt die Familienhilfe die Nachmittage gemeinsam mit der Familie. So werden Sorgen abgefedert und eine größere Krise verhindert.

Caritas-Spendenkonto

Raiffeisen Bank Tirol
IBAN AT79 3600 0000 0067 0950
Kennwort: Offene Herzen

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