Ein Deutschkurs in Innsbruck, der türkischen Frauen die Angst vorm Arztbesuch nimmt, ein Frühstück in Hall oder ein Verein in Lienz bei dem sich Männer und Frauen aus aller Welt begegnen und austauschen, eine Kinderkrippe in Telfs bei dem Kinder gemeinsam christliche und muslimische Feiertage wie Nikolaustag und Zuckerfest feiern – Integration von MigrantInnen in Tirol passiert jeden Tag in vielfältiger und alltäglicher Weise.
Welche Ideen, Initiativen und Projekte es dazu gibt, wurde vor kurzem beim Symposium „Damit Begegnung gelingt“ in Innsbruck eindrucksvoll präsentiert. Organisiert wurde es vom Caritas Welthaus, vom Haus der Begegnung und von Referat Integration vom JUFF.
Rund 120 Interessierte beteiligten sich bei dieser Tagung, und gingen der Frage zum besseren Zusammenleben von Menschen verschiedenster Herkunft und Kultur in Tirol auf den Grund. Neben Vorträgen der MigrationsexpertInnen Kenan Güngür (Wien), Gudrun Kirchhoff (Deutschland) und Eva Grabherr (Vorarlberg), die über verschiedene Ansätze und Prozesse in der Migrationsforschung berichteten, präsentierten sich auch Vereine und Gruppen aus Tirol, die sich tagtäglich um die Integration von MigrantInnen in Tirol engagieren.
Als Gesprächspartner stand auch der Landecker Bürgermeister am Podium bereit. Er ging dabei auf die schwierigen Bedingungen für Integrationspolitik auf Kommunalebene ein. Die wenigen Steuerungselemente seien das Vergaberecht in der Wohnungspolitik, die Investitionen der Gemeinde in langfristige Projekte und die Symbolik, wie Politiker Menschen mit Migrationshintergrund gegenübertreten, meinte er. „Bei aktiver Integrationspolitik geht es um das gleichberechtigte Teilhaben. Das ‚Miteinander’ allein löst das Problem nicht. Integration ist kein einseitiges Geschäft. Die Menschen müssen Rechte und Pflichten haben“, ist Stenico überzeugt.