Notschlafstelle erhielt Sonderpreis für menschenwürdiges Wohnen "4 Wände & mehr" von der S Bausparkasse. Die Mentlvilla wurde von einer Betroffenenjury aus 30 Projekten gewählt.
Innsbruck/Wien (sm) Einen außergewöhnlichen Preis konnte Wolfgang Gratzel, Dienststellenleiter der Drogeneinrichtungen der Caritas Tirol, vergangenen Freitag in Wien entgegen nehmen. Die Mentlvilla der Caritas wurde von der S Bausparkasse mit dem Sonderpreis für menschenwürdiges Wohnen „4 Wände & mehr“ ausgezeichnet. Das Besondere daran: der Preis wurde von den Betroffenen selbst vergeben. „Es freut uns sehr, dass wir diese Auszeichnung von Menschen bekommen haben, die selbst einmal wohnungslos waren. Mit unserem niederschwelligen und flexiblen Betreuungsangebot konnten wir bei ihnen punkten“, ist Gratzel überzeugt. Die Notschlafstelle in der Innsbrucker Mentlgasse setzte sich gegenüber rund 30 anderen Mitbewerbern aus ganz Österreich durch.
Notschlafstelle in Innsbruck
Die Caritas Mentlvilla ist eine niederschwellige Notschlafeinrichtung für obdachlose, drogenkranke Menschen. In der Mentlvilla finden sie vorübergehend eine Unterkunft, die – im Sinne der akzeptierenden Drogenarbeit – nur an wenige Bedingungen geknüpft sind. „In erster Linie geht es darum, Hilfesuchenden einen geschützten Wohnraum, Unterstützung in der Bewältigung von Krisensituationen und die Möglichkeit für ein selbst bestimmtes Leben zu bieten“, erklärt Gratzel.
Preis heuer erstmals ausgeschrieben
Der Wettbewerb „4 Wände & mehr – Preis für menschenwürdiges Wohnen“ wurde heuer zum ersten Mal von der Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG ausgeschrieben. Der Preis soll das Licht und die Aufmerksamkeit auf die Menschen und die Organisationen lenken, die sich darum kümmern, dass Notschlafstellen bereitstehen, dass vorübergehend oder dauerhaft Raum zum Leben angeboten werden kann.