Im Rahmen des heutigen Pressegesprächs von Caritasbischof Manfred Scheuer, Caritasdirektor Georg Schärmer und dem Dekan der Theologischen Fakultät Józef Niewiadomski wurde nicht nur der Blick auf das vergangene Jahr geworfen und die Vorhaben für 2012 präsentiert, sondern vor allem die engen und untrennbaren Bande von Kirche und Caritas in den Mittelpunkt gestellt.
„Caritas ist nicht nur eine Hilfsorganisation, sondern sie ist – wie der Name schon sagt – Nächstenliebe und Grundvollzug der Katholischen Soziallehre. Sie nimmt die Spielregeln und Wertesysteme anderer Lebenswelten und Schauplätze mit auf und steht im positiven Spannungsfeld zwischen sozialer Feuerwehr, Katastrophenhilfe, Einzelberatung und Begegnungen, langfristiger Einrichtungen für Behinderte und Alte, im Raum zwischen Suchtprävention und niederschwelligen Räumen für Süchtige, zwischen der Vis-a-vis Begegnung auf der Straße und internationalen Partnerschaften sowie Entwicklungs- und Zusammenarbeit. Caritas ist die gute Vernetzung vor Ort, die Menschen in Not auffängt, sie ist Bleibe für Vertriebene und Ausgesonderte“, wies Bischof Manfred Scheuer auf die Bedeutung der Caritas in der römisch-katholischen Kirche hin.
„Das Vertrauen der SpenderInnen im vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass wir uns einer großen gesellschaftlichen Wertschätzung erfreuen dürfen“, bedankte sich Caritasdirektor Georg Schärmer bei allen UnterstützerInnen, bei den rund 3.500 Freiwilligen und nicht zuletzt bei der Diözese Innsbruck, die über den Kirchenbeitrag einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung der Caritas-Arbeit leistet.
Das Jahr 2012 stellt die Caritas ganz in den Fokus des europäischen Jahrs des aktiven Alterns und der Freiwilligenarbeit und formulierte pointiert den „Ruhestand abschaffen zu wollen“ und die ‚jungen’ SeniorInnen fürs Ehrenamt zu motivieren. Gerade diese Gruppe verfüge über zahlreiche Kompetenzen, die unverzichtbar für den Ausbau der Solidarnetze seien. Darüber hinaus arbeitet die Caritas daran die Demenzberatung tirolweit anzubieten, Kinder suchtkranker Eltern verstärkt in den Fokus zu rücken und last but nut least quasi als „Dauerauftrag“ der Hunger.
Józef Niewiadomski schließlich präsentierte das vor kurzem erschienene Buch „Solidaritätsstiftende Kirche … auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Caritas“, das anlässliche einer Fachtagung von Caritas und Theologischer Fakultät entstanden ist. Im kommenden Jahr findet die gemeinsame Tagung der Theologischen Fakultät und der Diözese Innsbruck am 26. April 2012 statt und wird sich mit der Herausforderung des „neuen Atheismus“ beschäftigen.
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