Caritas und Rotes Kreuz starten medizinische Basisversorgung - stationär und mobil in Innsbruck
Nach über einem Jahr Planung und Vorbereitung startet heute medcar(e) – ein Projekt von Caritas und Rotem Kreuz. medcar(e) stellt dabei sowohl „stationär“ in unmittelbarer Nähe des Innsbrucker Bahnhofs, als auch mobil mit einem Bus eine medizinische Basisversorgung für Menschen auf der Straße sicher. Mit diesem sozialen und medizinischen Projekt beschreiten Caritas und Rotes Kreuz in Tirol Neuland, finanziert wird medcar(e) von Stadt Innsbruck, Land Tirol und der Tiroler Gebietskrankenkasse, die Ärzte arbeiten freiwillig und unentgeltlich mit.
Medizinisches Angebot
„Wir richten uns an Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer – keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben“, beschreibt Rotkreuz-Chefarzt und Vizepräsident Dr. Thomas Fluckinger, Initiator und medizinischer Leiter von medcare die Einrichtung.
„Unsere Ärztegruppe, die hier freiwillig und kostenlos arbeitet, setzt sich aus Ärzten für Allgemeinmedizin und Fachärzten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen“, so Fluckinger weiter. „Die Medikamente stammen aus Spenden für das Rote Kreuz. Neben den Ärzten sind auch diplomierte Pflegekräfte und SanitäterInnen mit dabei, sodass immer ein Arzt, eine Diplomkraft und ein Rettungssanitäter vor Ort sind. medcar(e) ist ein bewusst niederschwelliges Angebot, in dem es erfahrungsgemäß vor allem darum geht, Schmerzen zu behandeln, Infekte und Hauterkrankungen zu versorgen.“
„Oft entscheiden fünf Kilometer über Leben und Krankheit, über Leben und Tod,“ bestätigt Georg Schärmer, Direktor der Caritas der Diözese Innsbruck, die Notwendigkeit dieser Einrichtung. „Ob ich in grünen Nobelviertel in einer hellen Wohnung daheim bin oder in einem asbestverseuchten, schimmligen, beengten Bleibe macht einen Unterschied: Armut und Krankheit sind siamesische Zwillinge.“ Für die Akzeptanz von medcar(e) in Innsbruck und Tirol sieht er kein Problem: „Im Gegensatz zu sozialen Dienstleistungen, die manchmal mit den Kriterien von Schuld und Unschuld unzulässiger Weise verknüpft werden, gesteht eine breite Öffentlichkeit allen Menschen eine medizinische Basisversorgung sehr wohl zu. Mein großer Dank gilt deshalb dem Roten Kreuz, den Freiwilligen, unseren Systempartnern, dem Land Tirol, der Stadt Innsbruck.“
„Das Projekt medcar(e) ist ein zeitgemäßes Signal für eine in Zukunft unverzichtbare Kooperationsstrategie innerhalb des Sozial- und Gesundheitsbereiches“, so Fluckinger und Schärmer unisono.