Wenn es still wird

Der Heiligen Abend im Bahnhofsozialdienst, in der Mentlvilla, im Haus Terra in Landeck, in der WG Zams oder im Haus Mirjam in Hall
„Unsere Kinder haben sich gewünscht Skifahren zu gehen – wahrscheinlich fahren wir nach Serfaus. Dort dürfen wir uns die Ausrüstung gratis ausleihen. Abends dann kochen wir gemeinsam. Das Menü haben wir auch schon besprochen: Cordon bleu, Pommes, Brokkoli- und Karfiolsalat“, Johann Pohl, der Leiter des Haus Terra in Landeck. „Auch unseren Baum haben wir uns wieder selbst mit den Kindern, einem Waldbesitzer und dem Förster aus dem Wald holen dürfen. Für die gemeinsame Weihnachtsfeier am 19. Dezember, bei der alle unsere Kinder dabei sind und mit kleinen Geschenken überrascht werden, schmücken wir ihn gemeinsam.“

Das Team des Haus Terra bemüht sich Weihnachten „ganz klassisch“ zu feiern: Die Kinder schreiben Briefe ans Christkind, Kekslduft zieht durchs Haus, im Advent sitzt man abends zusammen beim Adventkranz und liest eine Adventgeschichte. Dann am 23. Dezember nachmittags wird es ruhig im Haus Terra. „Manchmal hat dann kurz die Traurigkeit ihren Platz, es muss aber nicht sein. Gerade in diesen stillen Zeiten genießen die Kinder es auch sehr, uns Betreuer/innen ein bisschen für sich allein zu haben. Heuer bleiben drei Kinder hier bei uns, die anderen können nach Hause fahren“, so Johann Pohl, der am Heiligen Abend mit den Kindern im Haus Terra feiert.

Eine Rodel unterm Baum
Im Haus Mirjam in Hall feiern heuer vier Kinder ohne ihre Eltern. Zwei davon sind Geschwister im Vorschulalter. „Sie fragen immer nach ihrer Mama, das ist jetzt zu Weihnachten nicht anders als sonst“, erzählt Leiter Manuel Rott. Dazu kommen noch zwei junge Mädchen. „Wir haben noch eine Freundin der beiden Mädchen eingeladen, die auch nicht wirklich jemanden hat, mit dem sie den Heiligen Abend verbringen kann“, erzählt er weiter. Kleine Geschenke sind schon besorgt. Den Christbaum bekommt das Haus Mirjam selbst geschenkt. „Geschmückt wird er gemeinsam – und wir hoffen, dass das Christkind uns eine Rodel bringt“.

Mentlvilla
„Selbstverständlich haben wir einen Christbaum“, so Wolfgang Gratzl, der Leiter der Mentlvilla klar. „Wir schmücken ihn schon für unsere gemeinsame Weihnachtsfeier am Freitag vor Weihnachten. Am Heiligen Abend selbst fahren manche heim, aber die meisten bleiben bei uns. Heuer gibt’s statt unserem Fondue etwas Besonderes: Unser Zivildiener, ist gelernter Koch und bereitet Gulasch mit Knödel vor. Darauf freuen sich schon alle. Traditionellerweise bringen uns sehr nette, alte Damen aus den MARTHA-Dörfern* selbst gestrickte Socken für unsere KlientInnen, in die wir dann noch Süßigkeiten stecken. Die Feiertage fallen heuer so günstig, dass die Mentlvilla vom 24. bis zum 28. 12 auch untertags offen ist – so haben unsere KlientInnen Zeit für sich, Zeit zum Feinhaben und müssen nicht den Stress und den Hick-Hack der Straße aushalten.

Ganz besondere Nächte – WG Zams
Es ist gute Tradition, dass Walter „seinen“ Christbaum von der Agrargemeinschaft bekommt. Eigentlich ist es ja nicht „sein“ Christbaum, sondern für alle, die in der Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung in Zams wohnen und arbeiten. Walter ist einer der neun Bewohner. „Am 23. Dezember schmücken wir unseren Christbaum gemeinsam mit den Bewohnern und Bewohnerinnen. Meist wird er sehr schön bunt, mit Schokolade, Glaskugeln, Strohsternen und Kerzen“, erzählt Dietmar Wolf, der Leiter der WG Zams.

Schon den ganzen Advent hindurch „heimelet“ es. „Wir räuchern, backen und singen. Am Heiligen Heiligen Abend sind sieben unserer Bewohner und Bewohnerinnen da, zwei sind bei ihren Eltern. Der 24. Dezember startet normal: Nach dem Aufstehen und Frühstücken gestalten wir den Tag besinnlich und gemütlich – wir hören Musik, kosten unsere Kekse. Es duftet im ganzen Haus. Nach der Nudelsuppe mit Würsteln zu Mittag feiern wir am Nachmittag die Bescherung mit kleinen Geschenken, singen Lieder und lesen die Weihnachtsgeschichte. Wenn es dämmrig wird, dann sitzen wir beisammen und es gibt eine Jause. Ich habe viele Jahre zu Weihnachten Nachtdienst gemacht – es waren immer ganz besondere, sehr ruhige Nächte“, freut sich nicht nur Dietmar Wolf schon auf den Heiligen Abend.

Ein Weihnachtsessen in der Wolfgangstube
Im Bahnhofsozialdienst erwartet jeden Besucher und jede Besucherin im Advent etwas Süßes - der gut dimensionerte Adventkalender macht es möglich. Der Bahnhofsozialdienst hat jeden Tag geöffnet. Auch am Heiligen Abend und den Feiertagen. Abends wird in der Wolfgangstube täglich ein Abendessen serviert.

Öffnungszeiten & Kontakt Wolfgangstube und Bahnhofsozialdienst Weihnachten 2014
Der Bahnhofsozialdienst hat heuer am 24. 12. von 16 bis 17 Uhr geöffnet. Im Anschluss gibt es in der Wolfgangstube ein Abendessen.
Auch am 25.12. und am 26.12. ist der Bahnhofsozialdienst jeweils von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Im Anschluss Abendessen in der Wolfgangstube.

Bahnhofsozialdienst
Südbahnstraße 1a
6020 Innsbruck
Tel. + Fax: (0512) 58 13 05
E-Mail: bsd.caritas(at)dibk.at

Wolfgangstube
Kaiser-Jägerstraße 8, im Kapuzinerkloster, neben Polizeidirektion