Um Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, die Möglichkeit zu geben, einerseits einer sinnstiftenden Beschäftigung nachzugehen und andererseits etwas Geld zu verdienen, wurde vor 25 Jahren das Arbeitsprojekt „Abrakadabra“ der Caritas Tirol gegründet. Dort erledigen die Mitarbeitenden unterschiedliche Arbeiten, ihre Eigenverantwortung wird gefördert und das Selbstvertrauen gestärkt. Heute lud die Einrichtung zu einem Fest zum 25-jährigen Bestehen.
„Die Angebote richten sich hauptsächlich an Personen, die durch den Konsum von Suchtmitteln psychische, körperliche und soziale Beeinträchtigungen erfahren“, erklärt Caritas-Direktorin Mag.a Elisabeth Rathgeb und geht weiter ins Detail: „Es geht nicht nur darum, den Menschen eine Beschäftigung zu geben, sondern auch eine gesellschaftliche Teilhabe. Die Mitarbeit im Abrakadabra ist oftmals ein Schritt heraus aus der sozialen Isolation.“
„Das Angebot ist niederschwellig: Wenn jemand arbeitsfähig und arbeitswillig ist, kann er oder sie mitarbeiten. Das ist einer der Erfolgsfaktoren, und das hat sich über die Jahre auch bewährt. Durch die Strukturen in der Einrichtung erfahren die Mitarbeitenden eine Stabilisierung und Strukturierung des Alltags und bestenfalls auch eine Reintegration in den Arbeitsmarkt“, erklärt Bereichsleiter Wolfgang Sparber.
Unterschiedliche Arbeitsbereiche
Die Aufgabengebiete im Abrakadabra sind in den vergangenen 25 Jahren gewachsen und haben sich weiterentwickelt. Derzeit gibt es einerseits einen vollständigen Versandservice, der für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen angeboten wird, und andererseits werden in der Werkstatt, der Weberei, Stickerei, Laserei und Näherei hochwertige Upcycling-Produkte gefertigt und zum Kauf angeboten. „Das Abrakadabra ist zum Beispiel regelmäßig auf Handwerksmärkten vertreten, um die Produkte zu verkaufen“, erklärt Leiterin Carmen Nagele. Seit diesem Sommer wurde das Angebotsportfolio außerdem um einen Abholservice für Recyclingstoffe in Kooperation mit „Mullala – Dein Abholservice für Recyclingstoffe“ erweitert.
„Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Genauigkeit sind bei all den Auftragserledigungen notwendig und werden trainiert. Die Mitarbeitenden können ohne Anmeldung am Vormittag in die Einrichtung kommen und mitarbeiten“, erklärt Nagele. Insgesamt stehen 14 Arbeitsplätze zur Verfügung. Im Jahr 2023 erledigten insgesamt 51 Mitarbeitende Aufträge für 91 Kund*innen. Es wurden mehr als 10.500 Arbeitsstunden geleistet. Dazu kamen noch rund 1.100 Betreuungs- und Beratungsstunden. Neben den unterschiedlichen Arbeitsangeboten steht den Mitarbeitenden nämlich auch ein umfangreiches Beratungs- und Betreuungsangebot zur Verfügung.
Feier zum Jubiläum
Anlässlich des Jubiläums wurde gefeiert: Bischof Hermann Glettler, Landesrätin Mag.a Eva Pawlata, Vizebürgermeister Georg Willi, AMS-Geschäftsführerin Mag.a Sabine Platzer-Werlberger sowie zahlreiche Gäste machten sich gemeinsam mit Caritas-Direktorin Rathgeb sowie den Verantwortlichen der Einrichtung ein Bild vor Ort und bekamen einen Einblick in die tägliche Arbeit der Abrakadabra-Mitarbeitenden. Im gemütlichen Ambiente wurde das Jubiläum begangen.