Gegen den Hunger

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Wir haben Hunger satt!
Die Ernährungslage in Burkina Faso spitzt sich immer weiter zu. Die Getreidespeicher sind nahezu leer. Hauptgrund für die schwierige Situation ist die prekäre Sicherheitslage. Verschiedene terroristische Gruppen tyrannisieren die ländliche Bevölkerung. 1,8 Mio. Menschen haben deswegen ihre Dörfer verlassen und sind in die sichereren Städte geflüchtet. Eine davon ist Aliza.
Aliza ist 42 Jahre alt, verwitwet und Mutter von fünf Kindern. Sie ist eine der vielen im eigenen Land Vertriebenen, die in der Stadt Kaya Zuflucht fand. Sie ist sehr glücklich über die Hilfe, die sie in Form von Lebensmittelgutscheinen erhält. Alizia erzählt: „Sie kamen am Samstagmorgen in unser Dorf, zerstörten die Mobilfunkantenne, sodass keine Kommunikation mehr möglich war, plünderten, zündeten Häuser und Getreidespeicher an und töteten mehrere Bewohner*innen, darunter auch meinen Mann. Er hatte versucht, unsere elf Schafe zu retten. Nachdem sie längere Zeit gewütet hatten, zogen sie ab. Vorher drohten sie noch, wiederzukommen und alle zu töten, die sie noch antreffen würden. Sofort nahm ich meine Kinder und nur ein paar wichtige Dinge und machte mich mit ihnen auf den Weg. Die ganze Nacht liefen wir, zusammen mit unseren Nachbarn, bis wir am nächsten Tag um die Mittagszeit Kaya erreichten.
Auf der Flucht
Unser Leben konnten wir retten, aber mehr nicht. Einheimische versuchen, uns zu helfen. Sie haben aber oft selbst nicht viel, da das vergangene Jahr sehr trocken ausfiel und die Ernte gering war. Außerdem ist die Zahl der Geflüchteten viel zu groß. In den ersten Tagen bin ich völlig verzweifelt, weil ich zusehen musste, wie meine Kinder hungern. Jetzt bekommen wir Lebensmittelgutscheine. Meine Kinder finden ihr Lachen und die Lust am Leben wieder. Und zwei Kinder können auch wieder die Schule besuchen. Wir sind sehr glücklich und dankbar gegenüber den verschiedenen Spenderinnen und Spendern. Möge Gott ihnen reichen Segen zukommen lassen.“
Wie Sie helfen können?
Ihr Solidaritätseuro sichert Menschenleben! Denn mit Spendengeldern aus Tirol sichert die Caritas Auslandshilfe Jahr für Jahr die Lebensgrundlage von 33.000 Menschen in den westafrikanischen Ländern Burkina Faso und Mali. 194 Brunnen zur Trinkwasserversorgung und landwirtschaftlichen Bewässerung wurden beispielsweise bereits errichtet – und wir bauen weiter.
Die Caritas engagiert sich vor allem, aber nicht nur im Bereich der Ernährungs- und Trinkwassersicherheit. Weitere Tätigkeitsfelder sind die Schul- und Berufsbildung von Kindern und Jugendlichen, die Frauenförderung und Straßenkinder-Projekte. Insgesamt werden derzeit 15 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit von uns mit den Spendengeldern der Tirolerinnen und Tiroler unterstützt. Spenden Sie jetzt an notleidende Menschen in Westafrika!
So hilft die Caritas gegen den Hunger
In akuten Notsituationen verteilt die Caritas direkt Nahrungsmittelpakete, zum Beispiel, wenn es zu Konflikten, zu Überschwemmungen, Lockdowns, zerstörten Ernten und unterbrochenen Lieferketten kommt. Zudem versorgen wir unterernährte Kleinkinder in Babyfeeding-Zentren und ältere Kinder in den Schulen mit täglichen warmen Mahlzeiten.
Wir helfen vor allem Kleinbäuer*innen etwa durch Landwirtschaftsschulungen zur Erhöhung der der Wasseraufnahmefähigkeit und der Fruchtbarkeit der Böden, durch den verstärkten Einsatz von Kompost, zu diversifiziertem Anbau oder zu trockenheitsresistentem Saatgut. Die Ernährung der Menschen ist nachhaltig gesichert und von externer Hilfe unabhängiger.
Die Caritas steht in regelmäßigem Austausch mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in Österreich und innerhalb des Caritas-Netzwerk sowie anderen NGOs im Bereich der Ernährungssicherheit, Vereinen, Universitäten und Forschungszentren und den lokalen Gemeinden in den Caritas-Schwerpunktländern. In der Demokratischen Republik Kongo unterstützen wir die nationale Caritas darin, die Regierung dahingehend zu beeinflussen, dass das Landrecht nachhaltige Bewirtschaftung durch Kleinbauern und –bäuerinnen langfristig ermöglicht.