Zwei Personen beim Verladen von Sachspenden.

Caritas Stabsstellenleiter MMag. Jürgen Steinberger (rechts im Bild) besichtigt die Verteilung der eingelangten Sachspenden im Lager der Caritas der Diözese Innsbruck. © K. Bachmann

Ukraine-Hilfe: 270 Tonnen „Tiroler Hilfsgüter"

Bettwäsche, Handtücher, Schlafsäcke oder Hygieneartikel: Rund 1.200 Paletten an Hilfsgütern mit einem geschätzten Warenwert von rund 1,7 Millionen Euro wurden im Rahmen der Sachspenden-Sammelaktion vom Land Tirol und dem Landes-Feuerwehrverband gesammelt. Tausende Mitglieder der Feuerwehren waren dabei ehrenamtlich vor Ort in den Gemeinden für die Ukraine-Hilfe im Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit der Caritas wurden in den vergangenen Monaten insgesamt 220 Tonnen an Hilfsgütern in die Nachbarländer und direkt in die Ukraine transportiert. Konkret waren es 23 Transporte, unter anderem nach Noworossijsk, Uzhgorod und Lemberg sowie an die Organisationen der Caritas in Nachbarländern, von wo aus die weitere Verteilung organisiert wurde – beispielsweise im rumänischen Satu Mare und Sighetu Marmatiei nahe der ukrainischen Grenze. Rund 50 Tonnen wurden zudem für die Flüchtlingsbetreuung in Tirol eingesetzt.

„Es ist wichtig, dass wir Ukrainerinnen und Ukrainer, die aufgrund des Krieges aus ihrer Heimat vertrieben wurden, bei uns versorgen und wir mit Sachspenden auch jenen helfen, die in den Nachbarländern und in der Ukraine auf Unterstützung angewiesen sind. Mit dieser Solidarität können wir dazu beitragen, das Leid, das vom Krieg verursacht wird, zumindest zu mildern“, sagt Landeshauptmann Günther Platter.

Elisabeth Rathgeb, Direktorin der Caritas der Diözese Innsbruck, betont: „Der Krieg in der Ukraine löst großes Leid in der Ukraine und bei den Geflüchteten aus. Umso wichtiger ist es, auch von Tirol aus zu helfen bzw. jenen Menschen unsere Hilfe anzubieten, die bei uns ankommen. Die Caritas hat durch das große weltweite Netzwerk die Möglichkeit, schnell und effizient zu helfen. Daher haben wir in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol den Transport zahlreicher wichtiger Hilfsgüter, die vorab in Tirol gesammelt wurden, in die Ukraine abgewickelt. Einen Dank an alle, die gespendet und gesammelt haben. Und: Einen Dank an alle, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie ermöglichen diese große Hilfsbereitschaft, die wir gerade erleben dürfen.“

Tirol bei Versorgung gut aufgestellt

In Tirol ist man derzeit in allen Bereichen sehr gut aufgestellt und die Unterkünfte können gut versorgt werden – beispielsweise mit Hilfsgütern wie Bettwäsche, Handtücher, etc. Man befindet sich dazu auch in engem Austausch mit dem Bund, von wo aus grenzüberschreitende Hilfsaktionen bzw. benötigte Güter koordiniert werden. Bernd Noggler vom Sonderstab Ukraine des Landes Tirol informiert: „Die Caritas mit ihrem weitverzweigten Netzwerk ist der ideale Partner für die zielgerichtete Verteilung von Spenden. Die Hilfsgüter werden aber auch in Tirol gebraucht. Nach wie vor stehen rund 60 Palletten, ca. 16 Tonnen, in Tiroler Lagern für ankommende Flüchtlinge bereit, um diese in enger Abstimmung mit Organisationen und Einrichtungen entsprechend des Bedarfs zur Versorgung der Flüchtlinge auszugeben. Aktuell besteht kein dringender Bedarf weiterer Sachspenden. Sobald bestimmte Güter wieder benötigt werden sollten, wird vonseiten des Landes informiert und die Abgabe der Sachspenden kann in weiterer Folge gezielt abgewickelt werden.“

Geldspenden weiterhin als effiziente Hilfsleistung möglich

Für Geldspenden wurde über das „Netzwerk Tirol hilft“ mit dem Kennwort „Ukraine“ ein eigenes Konto eingerichtet. Seitens der Landesregierung wurden alle bis Ostermontag (18. April) eingegangenen Spenden verdoppelt, sodass bisher rund 950.000 Euro zusammengekommen sind. „Geldspenden sind weiterhin möglich und stellen eine effiziente Hilfsform dar, da die Gelder dort eingesetzt werden können, wo aktuell Hilfe gebraucht wird“, so Noggler. Auch die Caritas Tirol hat unter dem Kennwort „Ukraine“ ein eigenes Konto eingerichtet. „Wir stehen in engem Austausch mit der ukrainischen Gemeinde in Tirol und setzen das Geld in den Bereichen ein, wo die Not am größten ist“, erklärt Direktorin Rathgeb.

Informationen zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten sind unter www.tirol.gv.at/ukraine und www.caritas-tirol.at/ukraine-nothilfe zu finden.